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Schlesien
 
Reisebericht einer Schlesienfahrt

vom Donnerstag dem 07.05.2015 bis Sonntag den 10.05.2015
Reiseziele: Oppeln, Zülz, Neustadt i.O., Breslau

Nach langer Vorbereitung und einer bereits im September 2014 geplanten und abgesagten Schlesienreise, hat es nunmehr auch mit verkleinerter Anzahl geklappt, das gesteckte Ziel in Angriff zu nehmen und durchzuführen. Am 7. Mai, um 10 Uhr ging´s los.

Nachdem Herr Theise alle Reiseteilnehmer, namentlich Herr Schleef und Herr Laabs, von jeweils zu Hause abgeholt hatte, ging es auf die A14 in Richtung Leipzig. Dort angekommen wurde neben Benzin auch Kaffee getankt und es ging gezielt in Richtung Polen.

An verschiedenen schön anzusehenden deutschen Stadtsilhouetten vorbei, überschritten wir zu einem nicht mehr klar definierbaren Zeitpunkt die deutsch-polnische Grenze völlig unspektakulär. Es folgte eine längere Reise zu unserem ersten Reiseziel Oppeln. Nachdem wir das oberschlesische Oppeln erreicht hatten, im "Best Western Hotel" ankamen, gingen wir in der Oppelner Altstadt bummeln. Oppeln, die ehemalige Hauptstadt Oberschlesiens, ist eine gepflegte und zum Teil liebevoll restaurierte Kleinstadt. Am Schloßteich aßen wir lecker und preiswert im Restaurant "Pyramide". Der Schloßteich bot uns noch ein Schauspiel mit einer Kombination aus Wasserfontänen und Musik.

Am nächsten Tag gingen wir gleich nach dem Frühstück zu einem vereinbarten Termin mit dem Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG). Der Vorsitzende Bernard Gaida war leider nicht zugegen, jedoch wurden wir sehr herzlich von Maria Neumann, der Geschäftsführerin, begrüßt. Zusammen mit Lukasz Bily, Medienspezialist, Monika Wittek, Kulturspezialistin und Ryszard Karolkiewicz, Bildungsberater, führten wir ein sehr interessantes und aufschlussreiches Gespräch über die Arbeit des Verbandes. Im Anschluss erhielten wir für den 26. September 2015 eine Einladung zur Teilnahme am V. Kulturfestival der deutschen Minderheit. Dieses findet in der Jahrhunderthalle in Breslau statt. Andy Borg wird dort am Abend der Stargast sein.

Nach einem weiteren Bummel durch die Altstadt, der Besichtigung der "Domkirche zum Heiligen Kreuz", aßen wir beim Italiener, um danach gestärkt das Museum "Schlesien" besuchen zu können. Dieses brillierte zwar mit sehr interessanten, zumeist deutschen Exponaten, doch mit der geschichtlichen Darstellung nahm man es dann doch nicht so genau. Das haben jedoch Deutsche und Polen gemeinsam. Keine schöne Gemeinsamkeit, aber die gemeinsame Zukunft lässt in vielfacher Hinsicht hoffen.

Vor einem Oderspaziergang besichtigten wir noch die "Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit", bevor in der Cafebar "Piano" ein guter Kaffee auf uns wartete. In Oppeln, wie auch später in Zülz, Prudnik und Breslau konnten wir uns von der Freundlichkeit und Gastlichkeit der Polen überzeugen. Wenn annähernd die deutsche Sprache beherrscht wird, so wird sie gerne verwendet, wenn sich, wie bei uns die Gelegenheit dazu bietet. Während der Fahrt nach Prudnik und Zülz sahen wir einige Ortschaften, die Polnisch-Deutsche Ortschilder aufwiesen. Auch dies ist ein deutliches Zeichen, das deutsche Kultur und Deutschsein, kein Tabu mehr ist. Sicherlich läuft nicht immer alles reibungslos doch der Weg den Polen und Deutsche gemeinsam gehen ist ein Guter und zum beiderseitigen Vorteil.

Nach unseren besichtigten Reisezielen Zülz und Prudnik (Neustadt i.O., ging´s zu unserem letzten Ziel, der schlesischen Metropole Breslau. Die über 500.000 Einwohner zählende Stadt zeigte sich uns nicht nur vom Wetter her von ihrer schönsten Seite, sondern auch von ihrer Lebendigkeit und Weltoffenheit. In Breslau, der Hauptstadt Niederschlesiens im Osten des ehemaligen Deutschen Reiches, wimmelt es nur so von vielseitiger deutscher Architektur, welche nach dem Krieg von den Polen liebevoll restauriert wurde. Die Stadt hat eine besondere Ausstrahlungskraft aufgrund der gemeinsamen Geschichte, der vielen Cafes und Restaurants und des reichen Kulturprogramms. Wir ließen uns lange von der Stadt beeindrucken und aßen in der "Chopper-Bar", wie immer, lecker und preiswert und tranken, ebenfalls zu empfehlendes polnisches Bier.

Am Tag unserer Abreise besuchten wir noch einen evangelischen, deutschsprachigen Gottesdienst, um mit einer Vielzahl positiver Eindrücke gen Heimat zu fahren. Wir sind uns einig, dass wir nach Möglichkeit im nächsten Jahr erneut nach Schlesien reisen werden. Polen ist in der Mitte Europas angekommen und immer eine Reise wert.

E.R.Schleef
OMV- Vorsitzender